Anwendungsbereiche

Model Based Systems Engineering (MBSE)

Systems Engineering (Systemtechnik) wurde in den 1940er Jahren erstmals in den amerikanischen Bell Laboratories zur Entwicklung der Telefonie eingesetzt. Dieser interdisziplinäre Ansatz basiert ganz auf Dokumenten und hilft dabei, große, komplexe technische Projekte durchzuführen. Er wurde in der Raumfahrt erfolgreich eingesetzt und hat sich mittlerweile in der Entwicklung sicherheitsrelevanter Systeme (Autos, Flugzeuge, Schienenfahrzeuge, Medizintechnik, Infrastrukturprojekte etc.) durchgesetzt. 2007 initiierte das International Council on Systems Engineering (INCOSE) den nächsten Schritt in der Systemtechnik durch die Veröffentlichung einer Beschreibung des Modellbasierten Systems Engineering (MBSE), in dem die Dokumente durch Modelle abgelöst werden.

Enterprise Architecture Management (EAM)

Enterprise Architecture Management (EAM) beschreibt das Zusammenspiel von IT und geschäftlicher Tätigkeit in Unternehmen oder öffentlichen Einrichtungen aus einer ganzheitlichen und eher abstrakten Perspektive.

Der Begriff entwickelt sich laufend weiter und bezieht heute etwa auch Themen wie Veränderungsmanagement, Unternehmenskultur oder Personalentwicklung mit ein.

Als wichtige Bereiche des EAM gelten Architekturen in den Bereichen:

  • Geschäftsprozesse
  • Information und Daten
  • Anwendungen
  • Technologien

Software-Entwicklung

Da heute immer mehr Bereiche des täglichen Lebens durch Software mitbestimmt werden, hat sich die Entwicklung von Software immer weiter verfeinert. Da Software in größeren Projekten sehr komplex wird, arbeiten Entwickler nach einem klar strukturierten Plan (Vorgehensmodell). Er unterteilt den Entwicklungsprozess in überschaubare Phasen, beim agilen Prozess oft sogar in tägliche Besprechungen mit dem Auftraggeber. Je nach Projektart sind die Vorgehensweisen sehr unterschiedlich: Sie reichen vom „Wasserfallmodell“ (Phasen werden nacheinander abgearbeitet) über Mischformen bis hin zur heute sehr beliebten agilen Entwicklung.

Die modellbasierte Softwareentwicklung setzt sich zum Ziel, aus formalen Modellen (zumindest teilweise) lauffähige Software zu erzeugen. Dafür nutzt man universelle Modellierungssprachen (UML, SysML etc.) und domänenspezifische Sprachen (DSLs). Durch den höheren Abstraktionsgrad der DSLs werden die Problembeschreibungen wesentlich klarer und die Entwicklung wird beschleunigt.

Datenarchitektur

Daten bilden einen von mehreren Bereichen innerhalb einer Unternehmensarchitektur (Enterprise Architecture). Die Data Architecture besteht aus Modellen, die auf Richtlinien, Regeln und Standards aufbauen. Auf diese Wiese soll klar geregelt werden, welche Daten gesammelt und wie sie gespeichert und genutzt werden.

Gerade durch die immer strenger werdenden Bestimmungen rund um den Datenschutz, ist es für Unternehmen heute praktisch unumgänglich, sich mit ihrer Datenarchitektur (Data Architecture) zu beschäftigen und sie so zu organisieren, dass Daten regelkonform verwaltet werden und gleichzeitig unternehmerischen Nutzen erbringen.

Die Modellierung erlaubt auch hier, einen guten Überblick über die Datenströme zu bewahren, Compliance jederzeit nachvollziehbar zu erfüllen und optimalen Nutzen aus den Datenbeständen zu ziehen.